Zeitraum: 10.03. – 21.04.2024
Aktueller Standort: San Giorgio Di Nogaro | Italien
Wir machen uns auf nach San Giorgio
Vor etwa 6 Wochen sind wir nach unserer Winterpause in Deutschland am 10.03.2024 wieder in San Giorgio angekommen. Unser Motor sollte über den Winter eine große Wartung bekommen. Da es hier aber leider nicht so voran ging, wie wir es uns wünschen würden, wollten wir rechtzeitig vor Ort sein.
Wir hatten Glück, zwei Nächte bei unseren Segelfreunden Jan & Julia in München übernachten zu dürfen und so gleich noch zwei schöne Abende mit ihnen zu verbringen. Bei Heidi & Bernd – ebenfalls Segelfreunde aus San Giorgio – haben wir direkt auch noch auf ein leckeres Stück Kuchen vorbei geschaut.
Wir sind zurück! Unsere ersten Tage.
Für uns ist das Internet eine der wichtigsten Funktionen auf dem Boot, deshalb bauen wir erst einmal unsere Starlink Antenne wieder auf. Erfreulich in diesem Jahr: Die monatlichen Kosten sind von 100€ auf 59€ gesunken 🎉.
Meike räumt schon einmal den Koffer aus – wie erwartet: Mehr Sachen als Platz. Und schon stellen wir auch das erste Problem fest: Alle unsere Wasserhähne sind undicht. Wir vermuten das Frostschutzmittel als Übeltäter. Dabei haben wir extra teures für Trinkwassersysteme auf dem Boot gekauft. Also ab nach Ikea! Der Einbau geht zum Glück problemlos und gerade in der Küche macht der neue Hahn echt was her.
In den ersten Tagen spricht Pascal auch mit dem Werftchef – etwas Ernüchterung macht sich breit. Denn vor Mitte April wird der Motor nicht fertig sein. Naja, etwas hatten wir das schon geahnt.
Aber das ist nichts, was ein Prosecco nicht heilen könnte. Also düsen wir in der ersten Woche auch gleich zu unserer Lieblings-Prosecco Bar Anselmi und gönnen uns ein herrliches Bruscetta mit einem leckeren Gläschen des prickelnden Wassers.
Ein weiteres schönes Projekt ist der Austausch des Toilettenschlauchs in unserem “großen” Bad. Er ist mehrfach gebogen aber mittlerweile so unflexibel und schwer, dass der Ausbau eine ganz schöne Asterei ist. Aber was muss – das muss. Immerhin klappt es dann ganz gut!
Aus dem Winterschlaf erwecken
Als sich das Wetter rund um den 22. März von seiner besten Seite zeigt nutzen wir die Sonne, um Anahita von den Planen zu befreien und eine mehrtägige Putzsession einzulegen. Es wird Sahara-Sand und Grünbelag abgespült, aus dem Dingi gereinigt und gewachst, das Cockpit poliert.
Wir sind danach absolut begeistert, denn wir hätten nicht gedacht, dass sie so schnell wieder strahlt! Denn gerade der Rumpf hatte ziemlich dunkle Riefen vom ganzen Dreckwasser, was dort runter gelaufen ist.
Eins unserer großen Projekte bevor wir in die Saison starten war der Einbau unseres neuen Wechselrichters. Diesen wollen wir insbesondere einbauen, um auch unterwegs mit Induktion kochen zu können. Denn das geht einfach deutlich schneller als mit Gas und erwärmt das Boot innen auch nicht so. Und mit einem Verlängerungskabel können wir sogar eine Außenküche aufbauen!
Im Jeanneau 43 DS Eigner Forum haben wir eine gute Möglichkeit gesehen, wie der Wechselrichter mit einer Konstruktion unter dem Bett eingebaut werden kann. Pascal findet zum Glück das richtige Material im Baumarkt und kann loslegen. Es ist ganz schön viel Arbeit, aber es lohnt sich! Denn nun ist der Wechselrichter nicht sichtbar installiert und durch den Einbau eines Netzvorrangschalters können wir auch alle normalen Steckdosen benutzen.
Pascals Eltern & die Oma kommen zu Besuch
Über die Oster-Feiertage freuen wir uns über den Besuch von Pascals Eltern und vor allem auch, dass die Oma unsere Anahita auch einmal sehen kann. Da wir uns in der Region mittlerweile gut auskennen stehen die folgenden Highlights auf dem Plan:
- Essen gehen in unserem fantastischen Hafenrestauant
- Marano Lagunare: Vogelpark & ein Aperol in der kleinen Altstadt mit Fischereihafen
- Venedig: Natürlich ein Muss!
- Die Basilika von Aquilea mit Ausflug nach Grado
- Zu einer schönen Strandbar in Lignano
- Prosecco-Bar Anselmi und Weingut Bortolusso
Es waren wunderschöne Tage, wir haben viel gelacht, das Leben und das Beisammensein genossen! So stellen wir immer wieder fest, ja, wir sehen Freunde & Familie deutlich weniger. Aber dafür in einer intensiveren Qualität.
Unsere Refit-Projekte: Motor und Decksalon Fenster
Nach einiger Diskussion mit der Werft beginnt der Mechaniker endlich am 11.04. mit den Arbeiten am Motor. Die gereinigten Teile sehen hervorragend aus und wir bekommen zudem einen nagelneuen Wärmetauscher – denn der alte hatte leider einige Korrosionsstellen. Es ist wirklich ein größeres Projekt, den ganzen Motor wieder zusammen zu bauen und neu auszurichten. Der Mechaniker verbringt fast 5 ganze Tage hier an Deck. Er ist aber ganz happy, da unser Motor und die Welle sehr gut zugänglich sind.
Als er mit den Arbeiten am Montag, den 15.04. fertig ist stellt er aber fest, dass durch die Neuausrichtung des Motors die Stopfbuchse durch eine unregelmäßige Abnutzung auch ausgetauscht werden muss (hiermit hatten wir im letzten Jahr schon Probleme… täglich grüßt das Murmeltier). Also müssen wir kurzerhand noch aus dem Wasser gekrant werden, denn das Wasser tropf ordentlich rein.
Am Donnerstag um 9.30 Uhr dürfen wir in die Kranbox fahren – und wer ein Boot hat kennt es: Ein Problem kommt selten allein. Auch das Wellenlager ist durch und muss ausgetauscht werden. Dafür muss der Propeller demontiert und die ganze Welle gezogen werden. Dafür brauchen sie einen ganzen Tag – also bleiben wir für eine Nacht auf dem Trockendock. Freitag Morgen werden wir aber pünktlich zurück ins Wasser gekrant und der Mechaniker muss erneut den Motor ausrichten. Jetzt reicht’s aber auch!
Währenddessen widmen wir uns selbst dem Projekt, die verbleibenen 4 Decksalon Fenster neu einzukleben. Die anderen 4 hatten wir bereits vor dem Winterlager mit unseren Papis gemacht. Deshalb kennen wir den Prozess und es klappt recht gut. Nun müssen wir hoffentlich bei Regen nicht mehr panisch Schüsseln im ganzen Salon verteilen.
Auf zur ersten Testfahrt
Wir können es ja selbst kaum glauben, aber gestern, den 21.04.2024, konnten wir endlich für unsere erste Testfahrt ablegen. Und das auch noch bei wunderschönem Sonnenschein, auch wenn der Wind noch ziemlich eisig war. Der Motor lief rund und auch die Segel konnten wir schon einmal rausholen. Nach 5 Stunden legen wir glücklich und kaputt wieder in unserer Box in San Giorgio an. Das einzige was wir gefunden haben ist eine kleine Undichtigkeit beim Kühlwasser Ausgleichsbehälter. Das sollte aber mit einer neuen Dichtung getan sein.
Nun heißt es in den nächsten Tagen, die große Abfahrt vorzubereiten.
Kleiner Service-Hinweis zu den Bildern: Nun könnt ihr die Bilder zu Vergrößern anklicken 🙂
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