28. Juli 2023 | Kroatien, wir kommen!

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Als Pascal am frühen morgen vom Waschaus zum Boot zurück kommt, hat er ein breites Grinsen im Gesicht. Denn bei den Mülltonnen hat jemand einen Werkzeugkoffer von Proxxon zum Verschenken abgestellt, bei dem noch viele Teile in Top-Zustand sind. Da wir beim Montieren unserer Solarpaneele schon 2 Maulschlüssel im Hafenbecken versenkt haben, freuen wir uns besonders hier über Nachschub. 

Da ja heute unser letzter Tag im Hafen ist, gönnen wir uns noch einmal ein Frühstück mit hervorragendem Cappuccino und zwei Croissants an der Hafenbar. Aus kulinarischer Sicht verlassen wir Italien definitiv nur mit einem weinenden Auge, aber die Vorfreude auf die schönen Buchten in Kroatien in größer. 

Während Pascal am Vormittag dann noch etwas arbeitet, stehe ich mit einigen anderen am Steg und philosophiere über die Wettervorhersagen der nächsten Tage. Wann kommt jetzt welches Gewitter wie stark. Ist es ein großes Risiko, jetzt rauszufahren? Dazu gab es viele unterschiedliche Meinungen. Grundsätzlich waren aber unsere Beobachtungen der letzten Wochen, dass die schweren Gewitter hauptsächlich über Norditalien ziehen, aufgrund der Nähe zu den Alpen.

Deshalb hielten wir auch an unserem Plan fest und ich bereitete Anahita auf unsere Abfahrt vor. Dafür füllte ich jetzt noch einmal alle unsere Wassertanks. Wenn wir die Tanks soweit füllen, dass wir die Deckel noch öffnen können, haben wir insgesamt 375 Liter Wasser an Bord. Wenn wir jeden Tag 25 Liter verbrauchen, kommen wir damit also 15 Tage aus. Da wir eine Anzeige über unsere verbrauchten Liter haben, können wir das gut beobachten und sind gespannt, wie wir damit klar kommen. 

Als Pascal um 12 Uhr Feierabend gemacht hat stand noch eine der schwereren Aufgaben auf unsere To Do Liste: Unser Fahrrad wieder in der Backskiste verstauen. Dafür räumte ich einige der darin gelagerten Sachen schon einmal aus, da das Fahrrad ziemlich weit unten liegen muss. Pascal  bekommt es aber erstaunlich gut hin. Dann nur noch das Stromkabel und unseren Wasserschlauch einpacken und es kann losgehen!

Um 13:10 Uhr legen wir entspannt ab und fahren nun wieder durch den Kanal in Richtung Meer – hoffentlich das letzte Mal für die nächsten Monate. Wir werden in die Marina voraussichtlich erst Ende Oktober wieder einlaufen, da Anahita in diesem Jahr dort noch einmal überwintern wird. Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, den Hafen jetzt für längere Zeit zu verlassen. Denn nach fast 4 Monaten da fühlte es sich schon ein bisschen nach zu Hause sein an.

Wir konnten es auch so recht noch nicht fassen, denn die letzten Monate fühlte sich das Ziel, endlich losfahren zu können, so unfassbar weit weg an. Immer wieder gab es keine festen Termine, die Absprachen zogen sich wie Kaugummi oder es traten neue Probleme auf, mit denen wir nun garnicht gerechnet hatten (wie z.B. unser neues Achterstag, das zu lang geliefert wurde).

Und heute meinte es das Universum wirklich gut mit uns und wollte uns zeigen, dass sich Durchhaltevermögen auszahlt. Denn wir waren gerade mal eine Stunde auf dem Meer und hatten gerade unser Vorsegel gesetzt, da sah ich in der Ferne Delfine im Wasser. Ich rief direkt zu Pascal er soll rüber kommen, hier sind Delfine. Zuerst wollte er es mir nicht glauben, dann sah er sie aber auch. Denn es waren wirklich viele und sie sprangen auch zwischendurch richtig schön aus dem Wasser heraus. Was für eine magische Begegnung, diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen war eine absolute Faszination. 

Unser heutiger Plan war, an einer Boje in Umag anzulegen. Wir hatten schon vorab kurz beim Marinero angerufen und gefragt, ob noch Bojen frei sind. Dies war zum Glück der Fall und so hielten wir an unserem Plan fest. Um 18.30 Uhr machen wir das erste mal mit Anahita an einer Boje fest. Wir hatten unser Manöver vorher durchgesprochen und probierten die Taktik, die Leine von unserer Badeplattform aus durch die Boje zu fädeln. Das hat sehr gut geklappt und so lagen wir wenige Minuten später sicher an der Boje. 

Wir kochten uns dann noch leckere Tortellini mit Auberginen zum Abendessen und genossen es in vollen Zügen, auf dem Wasser zu sein und eine schöne Aussicht auf die Altstadt zu haben. Bevor wir ins Bett gegangen sind räumten wir nochmal alles auf, sodass wir in einem Notfall immer direkt Abfahrbereit wären. Dann fielen wir überwältigt in unser Bett. 


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Im April 2023 haben wir unsere Wohnung gegen ein Segelboot im Mittelmeer getauscht. Denn das Leben ist zu kurz für später! Wir freuen uns, wenn du uns auf unserer Reise begleitest und wir dich inspirieren können.

Unser zu Hause

Anahita ist eine Jeanneau Sun Odyssey 43 DS. Sie hat 2001 das Licht der Welt erblickt und ist 13 Meter lang. Wir haben mehr als genug Platz und fühlen uns pudelwohl.