So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Heute Nacht war kaum Schwell und Wind, hinzu kam aber sicherlich auch, dass wir gestern Abend auch richtig müde von diesem tollen Tag waren. Nach einem gemütlichen Frühstück wollten wir noch einmal zum Campingplatz rüber für einen kleinen Einkauf und uns bei unseren Freunden verabschieden. Hierfür nehme ich das SUP, damit ich den Müll mit an Land nehmen kann und einen Waterbag für die Einkäufe.
Wir laufen über den Campingplatz, der einen kleinen Obststand hat und auch einen Supermarkt. Jedoch mit durchaus hohen Preisen. Insbesondere die Getränkepreise sind kein Vergleich zu Italien. In Italien kosteten 2 Liter Trinkwasser 24 Cent, hier im Supermarkt war die günstigste Marke mit 1,5 Liter 1,19€. Deshalb kaufen wir dort nur das nötigste. Da wir in Italien ja gut proviantiert haben, brauchen wir auch nicht viel.
Danach gegen wir bei unseren Freunden vorbei, quatschen noch kurz mit Ihnen und machen uns dann auf den Weg zurück zu Anahita. Dort verstauen wir alles und machen uns klar zum Ablegen. Denn heute wollen wir weiter in den Süden Richtung Pula. Heute ist auch etwas mehr Wind, so 10 bis 12 Knoten, sodass wir auch gut segeln können. Als wir aus der Bucht herausgefahren waren, wollten wir nun auch zum ersten Mal unser Großsegel setzen.
Unser Großsegel ist in den Mast eingerollt und beim Versuch es rauszuziehen hakt es zunächst. Vermutlich haben wir es im Hafen beim Montieren nicht stramm genug aufgerollt. Aber diese Probleme gibt es öfter beim Rollgroß und wir versuchen die verschiedenen Strategien, die wir schon einmal beim Skippertraining gelernt hatten. Als Pascal sich einen festen Stand verschaffen will, rutscht er mit seinem Schienbein vor die geöffnete Luke eines Fensters und hat eine doch tiefere Schnittverletzung. So ein Mist! Wir brechen den Versuch ab und ich verarzte erst einmal seine Wunde.
Danach versuchen wir es mit Ruhe erneut und siehe da, das Großsegel ist draußen. Wir kreuzen an der schönen Küste von den Brijuni Inseln vorbei und genießen, dass wir uns ohne den Geräusch eines Motors fortbewegen. Während unserer Fahrt schauen wir nach einer geeigneten Bucht, in der wir heute Nacht ankern können. In den Buchten die auf den ersten Blick am geeignetsten schienen gab es den Vermerk im Hafenführer, dass die Buchten immer mal wieder in der Nacht von Dieben aufgesucht werden. Deshalb wollte ich dort nicht wirklich hin, da ich dann vermutlich kein Auge zubekommen hätte.
Deshalb entscheiden wir uns für die Bucht Stoja, die ebenfalls vor einem Campingplatz liegt. Da man dort nur zwischen 12 und 15 Metern ankern kann, war die Bucht nicht so voll und wir haben einen guten Platz mit genug Abstand zu den anderen Booten gefunden. Das Manöver klappt gut, nur ist es manchmal mit der Verständigung vom Anker vorne bis nach hinten zum Steuerstand nicht so leicht. Deshalb wollen wir das nächste mal unsere Walky Talkies ausprobieren.
Wir trinken ein kühles Getränk und ich gehe mich eine Runde abkühlen im Wasser. Pascal kann mit seiner frischen Wunde leider nicht schwimmen gehen. Deshalb fängt er schon einmal an zu kochen. Ich schnappe mir einen Lappen und putze ein bisschen den Bug. Denn dort haben wir einige Streifen vom Antifouling, die sich durch die Leinen an der Boje hochgescheuert haben. Und danach putze ich noch die Badeplattform von außen.
Dann wieder ab aufs Boot und das erste mal richtig duschen auf unserer Badeplattform. Das geht sehr gut, zumindest wenn man das Shampoo vorher im Salzwasser auswäscht. Sonst verbraucht man bei dem geringen Wasserdruck an der Außendusche schon sehr viel Wasser. Deshalb spüle ich es nur mit Süßwasser nach.
Danach essen wir gemütlich und ich schreibe noch einen Tagebucheintrag. Dafür setze ich mich mit meinen Bodenstuhl vorne auf den Bug und genieße die Stille auf dem Wasser.






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