19. Juli 2023 | Es gibt einiges zu tun

/

Es fehlt eigentlich nur noch die neue Rolle für die Großschot, dann können wir für die nächsten Monate den Hafen verlassen und durch Kroatien reisen. Da diese mit etwas Glück noch diese Woche kommen soll, müssen wir nun noch einige Sachen erledigen. Die To Do Liste umfasst einiges an „Hausarbeit“ aber auch noch ein paar Dinge am Boot, die wir reparieren müssen, wie zum Beispiel die Außendusche.

Deshalb beginnt mein Tag damit, den großen Wäschekorb zu sortieren und mich auf den Weg zu den Waschmaschinen zu machen. Ich habe Glück, beide Waschmaschinen sind frei. Was ich in unserer Wohnung im Mehrfamilienhaus schon immer komisch fand: Warum hat eigentlich jeder eine eigene Maschine? Wenn ich wasche wäre es doch super praktisch, wenn ich 2-3 Maschinen auf einmal waschen kann. So müssen alle Maschinen nacheinander gewaschen werden, kein effizientes und nachhaltiges System wie ich finde.

Dadurch dass Pascal hier remote vom Boot aus arbeitet, übernehme ich den größten Teil dieser ganzen Hausarbeiten. Aber gerade bei diesem heißen Wetter ist es kaum möglich, den ganzen Tag körperlich zu arbeiten – auch wenn ich mich so langsam daran gewöhne, permanent pitsch nass zu sein. Hinzu kommt, dass die Hitze das Energielevel schon deutlich reduziert und ich dann am liebsten nur unter einem kühle Baum liegen würde. Hin und wieder mache ich das auch, aber so schnell plagt mich ein schlechtes Gewissen.

Worüber definieren wir unseren Wert? Die letzten 10 Jahre war es bei mir definitiv die Arbeit. Dort habe ich mich stetig weiterentwickelt, immer mehr Verantwortung und Gehaltserhöhungen bekommen. Wenn mich jemand gefragt hat was ich mache, konnte ich mit „Führungskraft bei einer Versicherung“ antworten. Das ist jetzt anders – und trotzdem bin ich immer noch der gleiche Mensch. Auch wenn diese Situation für mich unbequem ist, bin ich dankbar sie zu erleben. Denn ich weiß, dass ich hieran nur wachsen kann.

Nun war es auch 12 Uhr und Pascal macht Mittagspause. Eins der absolut genialen Dinge an unserem neuen Lifestyle ist, dass wir fast immer schwimmen gehen können wenn wir möchten. Also Bikini und Handtuch geschnappt und ab geht es zum Pool. Nach 15 Minuten fühlen wir uns wie neu geboren und der ganze Körper ist angenehm runter gekühlt. Eine Routine, die ich nicht mehr missen möchte.

Auf unserer To-Do Liste für den Nachmittag steht das Inventarisieren der Motorersatzteile, damit wir hier bei Bedarf unseren Vorrat vor dem Ablegen noch aufstocken können. Das macht Pascal, parallel packe ich den neuen 2000W Inverter aus seinem Karton aus damit wir endlich schauen können, wo ein geeigneter Installationsort ist. Da wir wissen, dass das ganze nicht so leicht wird, schieben wir die Aufgabe schon länger vor uns her. Und um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Wir schieben dieses Projekt noch weiter in den Winter, da wir keine befriedigende Lösung gefunden haben.

Für den Inverter ist der wichtigste Anwendungsfall, unser Starlink-Internet zu betreiben. Wir haben gestern aber festgestellt, dass dies auch mit dem kleinen Inverter funktioniert, der bereits im Boot verbaut ist. Der größere Inverter wäre super, um die Möglichkeit zu haben, unterwegs auf Induktion zu kochen. Hierauf können wir die nächsten Monate aber verzichten.

Nach 2 Stunden rumkriechen im Boot war es wieder Zeit für den Pool. Eine Sache die ich wirklich nicht gut kann ist Brustschwimmen und eins meiner Ziele ist, das endlich richtig zu lernen. Also übe ich mit Pascal mal wieder eine Runde, wie die richtige Beinbewegung ist. Er erzählt mir immer, man müsse einen richtigen Schub nach vorne spüren, davon bin ich noch entfernt. Aber ich halte euch auf dem Laufenden.

Pascal zaubert uns ein wunderbares Abendessen und kocht Pasta mit Raddichio und Kichererbsen. Währenddessen bringe ich unser Mückkennetz im Cockpit an – hier bin ich mittlerweile Profi. Die ersten Monate haben wir immer noch Mückenspray verwendet. Das kann in der täglichen Anwendung aber auch nicht so gesund sein und schützt auch nicht zu 100%.

Noch bevor ich ganz aufgegessen habe, zieht sich der Himmel wieder zu, es blitzt und Wind kommt auf. Ein Bild, dass wir die letzten Tage leider öfters gesehen haben. Die extreme Hitze stößt auf die kältere Luft über den Alpen und es bilden sich schlimme Gewitter. In Zagreb wütet an diesem Abend auch ein schlimmes Unwetter. Jahrelang sprachen Segler von der Schönwettergarantie im Juli und August im Mittelmeer. Diese Zeiten sind mit dem Klimawandel wohl vorbei.

Wir gehen erst um 00:30 Uhr ins Bett, denn bei der Geräuschkulisse können wir eh nicht schlafen und versuchen es deshalb auch garnicht. So nutzen wir die Zeit, um endlich eine Website anzulegen, auf der wir künftig diese Einträge veröffentlichen können.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hey, wir sind Meike & Pascal

Im April 2023 haben wir unsere Wohnung gegen ein Segelboot im Mittelmeer getauscht. Denn das Leben ist zu kurz für später! Wir freuen uns, wenn du uns auf unserer Reise begleitest und wir dich inspirieren können.

Unser zu Hause

Anahita ist eine Jeanneau Sun Odyssey 43 DS. Sie hat 2001 das Licht der Welt erblickt und ist 13 Meter lang. Wir haben mehr als genug Platz und fühlen uns pudelwohl.