20. Juli 2023 | Wir freuen uns über eine kalte Dusche

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Mein Tag fing heute erst ganz schön spät an. Als ich im Bett gegen 7 Uhr aufwachte, schnappte ich mir meinen Laptop und begann, an unserer geplanten Website zu basteln. Und sobald ich in einen kreativen Prozess eingetaucht bin, verfliegt die Zeit wie im Flug. So stellte ich auf einmal ziemlich erschrocken fest, dass es ja schon 11:30 Uhr ist und ich nun doch mal aufstehen könnte.

Aber das Schöne an unserem neuen Leben hier ist ja, dass wir unseren Tag selbst nach Lust und Laune gestalten können. Wir sind nun seit über 3 Monaten hier in Italien und mittlerweile gut in unserem neuen Leben angekommen. Und ich merke besonders, wie nun langsam mein Energielevel wieder steigt, nachdem ich mich doch ziemlich erschöpft gefühlt habe.

Denn die Monate vor dem Beginn unserer Reise waren sehr intensiv und anstrengend. Unsere neue kleinere Wohnung renovieren, noch viele Dienstreisen und Themen auf der Arbeit und unsere 120qm Wohnung mit Garten und Keller leer räumen. Zwischendurch wussten wir gar nicht, wie wir all die Sachen jemals irgendwo unterkriegen sollten. Und dann wollten wir ja auch all unsere Freunde noch verabschieden und möglichst viel Zeit mit unseren Familien verbringen.

Deshalb freut es mich besonders, dass meine Freude am kreativ sein und erschaffen nun langsam wieder zurück kommt und ich das Gefühl habe, dass dieses neue Leben mir gerade viel Energie gibt, auch wenn hier einiges sehr anstrengend und nervenzehrend ist. So hat es sich damals auch auf der Arbeit bewährt, immer mal das Tempo raus zu nehmen und mit ein bisschen Abstand auf die Themen zu schauen. Nicht immer nur mit Vollgas zu fahren, sondern sich auch mal ausrollen zu lassen.

Nachdem Pascal uns zu Mittag eine Kreation aus den übrig gebliebenen Nudeln vom vergangenen Abend gezaubert hat, steht für mich wieder Hausarbeit auf dem Plan. Die ganze gewaschene Wäsche will gefaltet werden, es steht einiges an Geschirr in der Küche das gespült werden muss und ein bisschen aufräumen kann auch nicht schaden. Unterm Strich ist das Leben auf dem Boot schon um einiges aufwendiger, da uns zum Beispiel das Spülen schon ca. 30 Minuten am Tag kostet. Wenn Besuch da ist, kann es auch noch mehr sein. Aber es ist eine schöne meditative Arbeit :-). Am Liebsten höre ich hierbei Podcasts, die ich einfach super finde, um sich persönlich weiter zu entwickeln.

Für den Nachmittag stand die Reparatur unserer Außendusche auf dem Plan. Hier geht nur das Heißwasser, beim Kaltwasser kommt kaum Wasser aus der Leitung. Und bei unserem Probeschlag nach Izola haben wir gemerkt, dass es doch ziemlich blöd ist, wenn wir uns draußen nicht abduschen können – da dies eigentlich die am Meisten genutzte Dusche auf dem Boot ist.

Von meinen Eltern hat Pascal eine coole Endoskopkamera geschenkt bekommen. Mit dieser konnten wir herausfinden, dass die Kalktwasserleitung abgeknickt ist, wodurch das Wasser abgedrückt wird. Nun ist es aber nicht so leicht gewesen, an diese Stelle heran zu kommen. Dafür mussten wir die mit Sikaflex eingeklebte Mischarmatur der Außendusche ausbauen. Und das möglichst ohne das darum befindliche GFK zu beschädigen. Mit viel Geduld hat dies aber geklappt.

Um das erneute Abknicken zu verhindern, müssen wir wieder einmal improvisieren. So nehmen wir einen dicken Gummischlauch und ziehen ihn über die Wasserleitung und befestigen ihn daran mit Schlauchschellen. Dieser ist so stabil, dass die Leitung nicht mehr abknicken dürfte – der Praxistest wird es zeigen.

Mittlerweile war es schon 19 Uhr und wir mussten erst einmal duschen. Denn nach jeder Aktion am Boot sind wir nass geschwitzt. Danach hatten wir keine Lust mehr zu kochen und gönnen uns einen Aperol und eine Weißweinschorle an der Bar. Dazu gab es für Pascal Pommes und Salat; für Meike Calamari. Danach ließen wir den Abend noch mit Walter von der SY Alea bei uns im Cockpit ausklingen.


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Im April 2023 haben wir unsere Wohnung gegen ein Segelboot im Mittelmeer getauscht. Denn das Leben ist zu kurz für später! Wir freuen uns, wenn du uns auf unserer Reise begleitest und wir dich inspirieren können.

Unser zu Hause

Anahita ist eine Jeanneau Sun Odyssey 43 DS. Sie hat 2001 das Licht der Welt erblickt und ist 13 Meter lang. Wir haben mehr als genug Platz und fühlen uns pudelwohl.