Heute war den ganzen Tag starker Wind vorhergesagt. Deshalb entschieden wir uns, erst einmal an Bord zu bleiben. Wir wollen ein Gefühl für unseren Anker bekommen und ob unser Schwoikreis zu den anderen Booten passt. Denn vermutlich haben wir mehr Kette gegeben als das ein oder andere Boot neben uns.
Pascal möchte sich aber trotzdem ein bisschen bewegen und macht auf dem Vordeck ein kleines Workout. Zum Glück hat Anahita vorne dafür eine ausreichend große Fläche – allerdings nur für eine Person. Da es aktuell noch bewölkt ist, ist das auch recht angenehm. Währenddessen nehme ich im Salon drei neue Podcastfolgen auf.
Als Pascal fertig ist möchte er auch seinen Logbucheintrag vertonen. Ich zeige ihm, wie ich die Aufnahmen mache und dann tauschen wir unsere Plätze. Ich gehe auf das Vordeck für eine Runde Yoga und Pascal nimmt seine Folge auf. Danach frühstücken wir zusammen und beobachten das Wetter. Mittlerweile ist der erste Blick auf dem Handy nicht mehr auf Instagram, sondern auf Windy. Denn das für den Sommer im Mittelmeer recht unbeständige Wetter hält uns auf Trapp.
So checken wir detailliert die Wettervorhersagen für die nächsten Tage um zu entscheiden, wie und wann wir nun weiterfahren. Es sieht alles nicht so gut aus, es sind Gewitterwarnungen und Windwarnungen von 25-30 Knoten für Freitag vorhergesagt, sodass wir auf jeden Fall noch bis Samstag in der Bucht bleiben werden. Aufgrund ihrer Größe und des gute Schutzen eignet sie sich hervorragend zum abwettern. Dafür wurde sie uns auch von mehreren Seglern empfohlen.
Nachdem wir diesen Entschluss gefasst haben gehen wir eine Runde schwimmen, duschen danach und entspannen uns im im Cockpit. Ich mache es mir im Sitzsack gemütlich, Pascal mit unseren Polstern und Kissen. Wir hören beide mehrere Podcasts und genießen dabei das leichte Geschaukel des Bootes. Bis ich einen kurzen Blick auf die App unserer Batterien werfe und überrascht feststelle „Pascal, die Batterien haben nur noch 68%“. Das ist sehr ungewöhnlich, denn bei der Sonne sind unsere Batterien meist schon Mittags wieder bei 95%. Lithium-Batterien können zwar noch deutlich tiefer entladen werden, trotzdem war es ein Zeichen, dass irgendetwas nicht stimmt.
Pascal geht in unser Schlafzimmer zum Laderegler und sieht, dass derzeit nur unser Windgenerator Strom einspeist, aber nichts durch die Solarpaneele kommt. Woran liegt das denn jetzt schon wieder? Es vergeht kaum ein Tag, ohne neues Problem. Es scheint an einem Verbinder ein Wackelkontakt vorgelegen zu haben. Denn nachdem wir alle Verbindungen noch einmal überprüft haben, laden die Solarpaneele wieder. Das müssen wir nun die nächste Zeit mal im Blick behalten. Sonst müssen wir hier noch ein Kabel tauschen.
Zum Abendessen machen wir uns dann noch Wraps mit Falafeln. Pascal hat aber ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch, da auch der Wind in der Nacht nicht abnehmen soll. Deshalb kann er nicht so viel essen. Bei den aktuellen Bedingungen habe ich gerade ein gutes Gefühl und vertraue unserem Anker. Wir gehen relativ früh in Bett und wollen eigentlich noch etwas auf YouTube schauen. Da unser Internet über die Sim-Karte aber gerade nicht gut funktioniert und wir keine Lust mer haben Starlink aufzubauen, lesen wir einfach noch ein bisschen und schlafen dann, so gut es eben geht bei diesem Wind und dem Schwell der Wellen.



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