Um 9 Uhr wollten die Techniker bei uns sein, um die Stopfbuchse zu wechseln – aber es war uns schon klar, dass wir vermutlich ein bisschen länger warten müssen. Damit wir die (teure) Zeit im Hafen wenigstens nutzen können, gehe ich um 10 Uhr nochmal zum Büro und frage, ob sie am Vormittag noch kommen werden. Vermutlich nicht – frühestens in 2 Stunden.
So schnappe ich mir den Bollerwagen und mache mich auf zum etwa 20 Minuten entfernten Kaufland. Der Weg geht ca. zur Hälfte bergauf und bei der schon intensiv scheinenden Sonne ist es ein ganz schön anstrengender Marsch. Dafür ist der Laden klimatisiert und hat eine riesige Auswahl, sodass es sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Ich stocke unsere frischen Vorräte auf und nehme auch noch einige Getränke mit. Denn bei der Hitze müssen wir pro Person mindestens 3 Liter Wasser am Tag einkalkulieren. Für einen kleinen Snack am Mittag packe ich auch noch etwas an der frischen Backtheke ein und mache mich dann auf den Weg zurück.
Als wir gerade aufgegessen haben sehen wir auch schon die Techniker über den Steg zu uns laufen. Es ist 12.30 Uhr. Wenn wir Glück haben, können wir ja vielleicht doch noch den Hafen vor 14 Uhr verlassen. Denn wenn nicht, müssen wir noch einen weiteren Tag bezahlen.
Aber dieser Gedanke war natürlich naiv. Denn das Leben auf einem Boot hält immer neue Überraschungen bereit. Nachdem der Taucher die Welle ein Stück herausgezogen hat und von unten mit Tüchern den Wassereinbruch etwas minimiert entfernt der Techniker die alte Stopfbuchse. Dabei stellt sich heraus, dass die darunter liegende Dichtung nicht richtig passt und auch das ein Problem darstellen könnte. Zuerst versucht der Techniker die Dichtung passend zu schneiden, das klappt aber nicht. Also muss er zurück zu seiner Werkstatt und schauen, ob er etwas passendes da hat. Die Werkstatt ist knapp 5 Minuten zu Fuß entfernt. Also ist er inklusive Suchen mindestens 15 Minuten weg.
Währenddessen versuchen Pascal und ich, das eindringende Wasser durch Druck mit Tüchern von innen weiter zu minimieren und alles abzusaugen. Ein Helfer holt eine größere externe Pumpe, damit wir das Wasser in größeren Mengen absaugen können. Es war gefühlt eine Ewigkeit und es galt wirklich, die Nerven zu bewahren. Als der Techniker mit einer passenden Dichtung zurück kam waren wir ganz schön erleichtert. Es dauerte aber dennoch noch ein bisschen, bis alles richtig installiert und der Techniker zufrieden war.
Wir sind aber sehr dankbar, dass er sich so viel Mühe gegeben hat, auch alles so gut wie es geht auszurichten. Nun war aber schon 15 Uhr – es hat also deutlich länger gedauert als gedacht. Und wir müssen diese Action erst einmal verdauen. Dabei beobachten wir das Hafenkino. Es ist leider etwas stärkerer Wind von der Seite und so passieren doch mehrere kleine Unfälle bei den Anlegemanövern.
Am Abend machen wir uns noch einen vegetarischen Burger und schlendern danach noch für einen kühlen Drink in die Stadt. Das ist der Vorteil am Hafenleben :-).








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